Ein Jahr neue Europäische Batterieverordnung EU 2023/1542 – Interview mit Sönke Zacher

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Genau vor einem Jahr, im Februar 2024, ist die neue Europäische Batterieverordnung EU 2023/1542 in Kraft getreten. Welche Auswirkungen hat die neue Verordnung für alle, die im Alltag mit Batterien zu tun haben?
Wir haben mit Sönke Zacher, Leiter des Projektmanagements bei Jauch, gesprochen:

Sönke Zacher: Die neue Batterieverordnung bringt viele Neuerungen mit sich. Sie wurde am 28. Juli 2023 veröffentlicht und trat am 17. August 2023 in Kraft. Seit einem Jahr, genauer seit dem 18. Februar 2024, gilt sie in allen EU-Mitgliedstaaten. Ziel ist es, den gesamten Lebenszyklus von Batterien zu regeln, von der nachhaltigen Rohstoffgewinnung bis hin zur Entsorgung und dem Recycling.

Jauch: Das klingt nach einer großen Veränderung. Was sind denn die wichtigsten Punkte, die wir beachten müssen?

Sönke Zacher: Da gibt es einige wichtige Aspekte. Zum einen müssen Batterien höhere Anforderungen an Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit erfüllen. Das bedeutet, dass Informationen über Leistungsmerkmale, Lebensdauer und chemische Zusammensetzung auf Etiketten und QR-Codes angegeben werden müssen. Außerdem muss die gesamte Wertschöpfungskette mit Menschenrechten und Sorgfaltspflichten übereinstimmen, besonders bei der Beschaffung, Verarbeitung und dem Handel mit Rohstoffen.

Jauch: Und wie sieht es mit dem Recycling aus?

Sönke Zacher: Auch hier gibt es neue Vorgaben. Es sollen Mindestmengen von recyceltem Kobalt, Blei, Lithium und Nickel in neuen Batterien verwendet werden, beginnend ab 2031. Die Verordnung führt zudem neue Batteriekategorien ein, wie Batterien für leichte Verkehrsmittel wie E-Scooter und E-Bikes sowie Elektrofahrzeugbatterien.

Jauch: Spannend – gibt es noch etwas, das du hinzufügen möchtest?

Sönke Zacher: Ab dem 18.8.2025 gelten umfangreiche Sorgfaltspflichten in der Lieferkette für Kobalt, natürliches Graphit, Lithium und Nickel. Diese Regelungen umfassen die gesamte vorgelagerte Lieferkette. Unternehmen müssen eine Strategie dafür entwickeln, die internationalen Standards entspricht. Neben Kontrolle und Transparenz stehen die Ermittlung von Risiken im Fokus. Diese Sorgfaltspflichten sind nicht mit anderen harmonisiert und müssen zusätzlich durch eine benannte Stelle überprüft werden. 

Jauch: Vielen Dank, Sönke, für die ausführlichen Informationen!